Mountainbike Tirol – Urlaub am Fuße des Wilden Kaisers
Wenn in einer Bikerrunde die Begriffe fallen: „Mountainbike Wilder Kaiser“, dann können Beobachter ein Leuchten in den Augen der Versammelten erkennen. Denn längst hat sich herumgesprochen, dass im EuroCamp Kössen der Startpunkt für eine ganz besondere Tour ist. Auf geht’s …
Nach einer locker entspannten Anreise mit dem Wohnmobil treffen wir am Spätnachmittag im EuroCamp Kössen ein. Der erste positive Eindruck bereits bei der Ankunft, da es auf dem schön arrangierten Areal keinerlei Platzprobleme gibt. Da finden selbst „dicke“ Wohnmobilbrummis ihren Platz. Uns reicht einer der 210 Komfortstellplätze mit gleich 5 Anschlüssen (Strom, Wasser, Abwasser, Kabel-TV und Gas) aus. Irgendwie können wir uns an dem schönen Bergpanorama gar nicht sattsehen. Beim Gedanken an „Mountainbike Tirol“ wird uns Bikern ja schon warm ums Herz. Aber wenn es im Speziellen heißt „Mountainbike Kaiserwinkl“, da sich dort der majestätische Wilde Kaiser die Ehre gibt, sind wir nicht mehr zu halten. Dennoch vertrösten wir uns mit dem Abenteuer bis morgen. Denn wenn zum „Mountainbike Kaiserwinkl“ noch das Bergpanorama im EuroCamp Kössen hinzukommt, dann ist die Zeit für den Betrachter entschleunigt. Erst morgen nach einem Kräfte spendenden Frühstück soll es an den Aufstieg von Kössen zur Karalm gehen.
Nach einer geruhsamen Nacht und gestärkt mit „Müsli-Power“ werfen wir vor der Abfahrt noch einen letzten prüfenden Blick auf die Bikes. Alles im grünen Bereich. Das Abenteuer „Mountainbike Wilder Kaiser“ kann beginnen. Da wir allesamt geübte Mountainbiker sind, lassen wir uns von der Schwierigkeitsstufe „schwer“ nicht den Wind aus den Segeln nehmen, oder besser gesagt, die Power aus den Pedalen. Wir haben uns im Vorfeld informiert und erfahren, dass wir mit einem Aufstieg von 1.062 m rechnen müssen. Unser Ausgangspunkt liegt bei 584 m. Der höchste Punkt bei 1.286 m. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf 16,4 km und insgesamt werden wir in etwa 3:40 Std. unterwegs sein. Wir wurden jedoch auch im Vorfeld informiert, dass der grandiose Ausblick für jeden Meter Anstrengung um ein Vielfaches entschädigt.
Gleich zu Beginn wartet die Tour mit einem besonderen Highlight auf – der Staffenbrücke. Sie zählt mit einer Spannweite von 50,4 Metern zu den größten Holzstraßenbrücken Europas. Zuvor sind wir vom Parkplatz an der Grenzlandhalle nach links auf die Straße in Richtung Kreisverkehr abgebogen. Am Kreisverkehr geht es über die Klobensteiner Straße in Richtung Schleching. Jetzt beeindruckt die eingangs erwähnte Staffenbrücke, die sich über die Kössener Ache spannt und fahren in Richtung Staffen. War es gerade noch die Brücke, die unsere Aufmerksamkeit erregt hat, sind es nun herrlich rustikale Bauernhäuser, deren Balkone mit Schlitten und nostalgischen Skiern dekoriert sind. Eine Wanderwegbeschilderung gibt die Richtung nach rechts zur Karalm über die Naringalm vor (Weg Nr. 23).
Meter für Meter arbeiten wir uns den steil ansteigenden Forstweg durch den Wald vor. Mit der richtigen Übersetzung und Power in den Beinen, kein Problem. An der nächsten Gabelung weist ein Schild die MTB-Route 244 zur Naring-Karalm aus. Wir halten uns links und fahren weiter steil hinauf. „Mountainbike Wilder Kaiser“ kommt uns wieder in den Sinn und beflügelt unsere Fahrweise. Schon haben wir die schöne Naring Alm erreicht und werden an einer Almhütte von einer Viehherde begrüßt. Der kleine Engpass ist schnell überwunden und weiter geht es auf der gelb markierten Mountainbike-Route Nr. 244 zur Nothegger-Alm. Hinter einer Schranke geht es dann rechts hinweg erneut steil nach oben – der letzte Anstieg der Tour. Dann ist es geschafft. Der Ausblick hier oben ist atemberaubend. Dass sich mit dem Mountainbike Tirol auf ganz besondere Art und Weise entdecken lässt, ist uns nach der Tour klar geworden. Bevor es über die Ottenalm zurück nach Kössen geht, gönnen wir uns in der Karalmhütte eine leckere Brotzeit mit frischen Produkten aus der Almwirtschaft.
Nach dieser Tour ist uns „Mountainbike Kaiserwinkl“ zum geflügelten Wort geworden, das für Spaß auf dem Bike steht. Wir waren sicher nicht das letzte Mal in der „Basisstation“ EuroCamp Kössen, um dort eine weitere Exkursion zu planen. Und wer es uns gleichtun will – viel Spaß bei der Mountainbiketour von Kössen zur Karalm.